Bei Kinderwunsch und darüber hinaus: Folsäure nicht vergessen

Interview mit Dr. Klaus Doubek, niedergelassener Frauenarzt, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. und Mitglied im Arbeitskreis Folsäure & Gesundheit, zur Bedeutung der Folsäuresupplementation sowie bedarfsgerechten Versorgung vor und während der Schwangerschaft.

Herr Dr. Doubek, die sogenannte SuSe II‑Studie zeigt abermals den großen Aufklärungsbedarf bei Frauen im gebärfähigen Alter, was die Bedeutung der Folsäuresupplementation vor und während der Schwangerschaft anbelangt.

„Das ist richtig. Die neueste Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland, kurz SuSe II, macht den Aufklärungsbedarf erneut deutlich. Es ist zwar erfreulich, dass fast 82 Prozent der 966 befragten Frauen in der Schwangerschaft ein Folsäurepräparat einnahmen, aber weniger als die Hälfte tat dies, wie empfohlen, bereits vor Beginn der Schwangerschaft. Deshalb müssen junge Menschen und besonders Frauen im gebärfähigen Alter nach wie vor möglichst früh von der Bedeutung der rechtzeitigen und ausreichenden Folsäureversorgung für die Schwangerschaft erfahren.“

Warum ist eine frühzeitige Folsäuresupplementation denn so wichtig?

„Sowohl die synthetisch hergestellte Folsäure als auch die natürlich vorkommenden Folatverbindungen gehören zu den Folaten. Das Folat ist ein Vitamin, und zwar das Vitamin B9. In Deutschland nehmen viele Frauen im gebärfähigen Alter nicht genügend Folat auf und haben mit Blick auf eine mögliche Schwangerschaft zu niedrige Folatspeicher im Körper. Erschwerend kommt hinzu, dass der Folatbedarf ab der Empfängnis, also der Befruchtung der Eizelle, erhöht ist. Aus diesem Grund wird allen Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, neben einer folatreichen Ernährung die zusätzliche Einnahme von 400 Mikrogramm Folsäure in Tablettenform empfohlen. Denn meist können nur so die wünschenswerten, präventiv wirksamen Folatspeicher bereits vor einer Schwangerschaft erreicht werden.“

Präventiv wirksame Folatspeicher – was bedeutet das?

„In den ersten Schwangerschaftswochen wissen viele Frauen noch nicht, dass sie schwanger sind. Aber bereits in dieser frühen Phase entsteht das sogenannte Neuralrohr, was sich gegen Ende der vierten Schwangerschaftswoche vollständig schließt und aus dem sich später das zentrale Nervensystem des Kindes entwickelt. Bei diesem Vorgang spielen Folate eine wichtige Rolle, da sie insbesondere an Zellteilungs- und Wachstumsprozessen beteiligt sind. Eine Unterversorgung in den ersten Schwangerschaftswochen kann das Risiko für einen unvollständigen Verschluss des Neuralrohrs, auch Neuralrohrdefekt genannt, und andere angeborene Fehlbildungen erhöhen. In Deutschland ist ungefähr jede tausendste Schwangerschaft von einem Neuralrohrdefekt betroffen. Der ‚offene Rücken‘ oder medizinisch ‚Spina bifida‘ zählt dabei zu den bekanntesten Formen. Eine rechtzeitige und bedarfsgerechte Folatversorgung kann dabei helfen, das Risiko für Neuralrohrdefekte zu senken.“

Wann sollte mit der Supplementierung idealerweise begonnen werden?

„Mindestens vier Wochen vor der Schwangerschaft, besser noch davor. Im Prinzip schon ab dem Zeitpunkt, ab dem ein konkreter Kinderwunsch besteht. Außerdem sollte die Einnahme von Folsäurepräparaten zumindest über das gesamte erste Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Wer damit aber erst kurz vor oder bei Schwangerschaftsbeginn starten kann, sollte vorsorglich 800 Mikrogramm Folsäure am Tag einnehmen. Beratung erhalten Frauen und Paare mit Kinderwunsch beispielsweise in der Frauenarztpraxis, in der Apotheke und bei Ernährungsfachkräften.“

Weitere Informationen rund um das Thema Folsäure finden Sie unter: https://www.ak-folsaeure.de/

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Zur Person:
Dr. med. Klaus Doubek ist niedergelassener Frauenarzt, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. (BVF) und seit 2015 Mitglied des Arbeitskreises Folsäure & Gesundheit. In seiner frauenärztlichen Tagesroutine gibt es immer wieder Beratungs- und Untersuchungsanlässe, bei denen der prophylaktische Ansatz der frühzeitigen Folsäuresupplementation fest dazu gehört. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Folsäure & Gesundheit verfolgt Herr Dr. Doubek das Ziel, durch Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit der Bevölkerung die Bedeutung der Folsäureprophylaxe näher zu bringen und die Akzeptanz für rechtzeitige und effektive Vorsorgemaßnahmen – insbesondere bei jungen Menschen mit Kinderwunsch – zu steigern.

Folatreiche Ernährung: Das können Verbraucherinnen und Verbraucher tun

Interview mit der Folsäure-Botschafterin und Diplom-Ökotrophologin Ingrid Zobel‑Gajek zum Thema: Warum eine folatreiche Ernährung – insbesondere für Frauen im gebärfähigen Alter – wichtig ist und wie sie erreicht werden kann. Frau Zobel‑Gajek lebt selbst mit einem Neuralrohrdefekt.

Es kann verwirrend sein: Im Alltag stoßen Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Begriffe Folate, Folat und Folsäure – was ist der Unterschied?

„Unter dem Begriff Folate werden verschiedene Verbindungen oder Formen des Vitamins B9 zusammengefasst. Zu diesen Formen gehören das Folat, das natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommt, aber auch die synthetisch hergestellte Folsäure. Letztere wird zum Beispiel für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln oder die Anreicherung von Lebensmitteln wie Speisesalz verwendet.“

Warum ist eine ausreichende Folatversorgung überhaupt so wichtig?

„Folat ist im menschlichen Körper an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt, insbesondere an der Zellteilung und an Wachstumsprozessen. Gerade deshalb ist dieses B-Vitamin für Frauen, die schwanger werden möchten oder könnten, von großer Bedeutung. Denn schon in den ersten vier Schwangerschaftswochen finden beim Embryo die Zellteilungsprozesse statt, bei denen das zentrale Nervensystem des werdenden Kindes angelegt wird. Fehlt in dieser Zeit Folat, kann sich der Körper womöglich nicht wie geplant entwickeln und es zu Neuralrohrdefekten kommen. Viele Menschen haben in diesem Zusammenhang vielleicht schon einmal den Begriff ‚offener Rücken‘ oder ‚Spina Bifida‘ gehört. Das ist eine der häufigsten Formen des Neuralrohrdefekts, bei der sich das Rückgrat nicht richtig schließt. Eine gute Folatversorgung unterstützt also die gesunde Entwicklung des Embryos.“

Wie viel Folat sollten wir täglich über die Nahrung aufnehmen?

„Allgemein empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, einem gesunden Erwachsenen täglich 300 Mikrogramm Folat zu sich zu nehmen. Aber schon dieses Ziel wird im Alltag oft nicht erreicht. Schwangere und Stillende haben zudem einen deutlich höheren Bedarf. Die DGE rät hier zu einer täglichen Aufnahme von 550 beziehungsweise 450 Mikrogramm. Diesen Bedarf ausschließlich über die herkömmliche Ernährung zu decken, ist kaum möglich.“

Was raten Sie: Wie können Frauen vorsorgen?

„Für Frauen mit Kinderwunsch und alle, die schwanger werden könnten, gilt die Empfehlung, mindestens vier Wochen vor der Schwangerschaft zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 Mikrogramm Folsäure am Tag in Tablettenform einzunehmen. In jedem Fall kann eine abwechslungsreiche Ernährung die Basis für einen ausreichenden Folatstatus bereiten. Besonders reich an Folat sind Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl, Fenchel, Spinat, Blattsalate, Tomaten, Spargel und Sprossen. Auch Orangen, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Eier, Nüsse und Hülsenfrüchte wie Linsen oder Kichererbsen stellen gute Folatquellen dar. Da Folatverbindungen sehr empfindlich sind, ist es wichtig, die Lebensmittel möglichst schonend zuzubereiten. Sprich dünsten statt kochen, nur kurz waschen und lagern und fertige Speisen nicht lange warmhalten. Das geht natürlich im Alltag nicht immer.“

Was kann noch helfen?

„Zusätzlich stehen in vielen Ländern mit Folsäure angereicherte Grundnahrungsmittel für Verbraucherinnen und Verbraucher zur Auswahl. In Deutschland ist dies zum Beispiel Speisesalz, welches durch die Anreicherung die leicht gelbliche Farbe der Folsäure annimmt. Weil eine zusätzliche Jodaufnahme ebenfalls empfohlen wird, bietet es sich an, zum Würzen in der heimischen Küche mit Folsäure angereichertes Jodsalz zu verwenden. Diese Möglichkeit ist unter Verbraucherinnen und Verbrauchern aber noch nicht so gut bekannt. Folsäure ist zudem im Gegensatz zu Folat deutlich beständiger. Sie bleibt also unabhängig von der Zubereitungsart im Essen gut erhalten.“

Was wäre aus Ihrer Sicht wünschenswert, um die Folatversorgung in Deutschland weiter zu verbessern?

„Es bedarf einer frühzeitigen Aufklärung vor allem junger Menschen über die große Bedeutung dieses B-Vitamins, insbesondere hinsichtlich der Vorbeugung von Neuralrohrdefekten und anderen angeborenen Fehlbildungen. Diese Aufklärung sollte bereits in den Schulen beginnen. Auch Kampagnen in den sozialen Netzwerken mit klaren Botschaften und einfachen Handlungsempfehlungen sind geeignet, um junge Menschen darüber zu informieren. Von Kampagnen aus den Niederlanden wissen wir, dass sich solche Botschaften auch sehr wirkungsvoll im direkten Gespräch vermitteln lassen. Hier sind unter anderem Ernährungsfachkräfte, Ärzt*innen, insbesondere Gynäkolog*innen, und Apotheker*innen gefragt.“

Meine Tipps für eine folatreiche Ernährung:

  • Eine abwechslungsreiche Ernährung mit vielen verschiedenen Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl, Fenchel, Spinat, Blattsalate, Tomaten, Spargel und Sprossen ist die Basis
  • Lebensmittel wie Orangen, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Eier, Nüsse und Hülsenfrüchte sind ebenfalls gute Folatlieferanten
  • Die Lebensmittel möglichst schonend zubereiten: Dünsten statt kochen, nur kurz waschen und lagern sowie fertige Speisen nicht lange warmhalten
  • Zusätzlich in der heimischen Küche mit Folsäure und Jod angereichertes Speisesalz verwenden
  • Und alle Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, sollten mindestens vier Wochen vor der Schwangerschaft – am besten schon ab Kinderwunsch – zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 Mikrogramm (µg) Folsäure am Tag in Tablettenform einnehmen

Weitere Informationen rund das Thema Folsäure finden Sie unter: https://www.ak-folsaeure.de/

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Zur Person:
Ingrid Zobel-Gajek ist Diplom-Ökotrophologin und ehrenamtliche „Botschafterin für eine bessere Folsäureversorgung“ des Arbeitskreises Folsäure & Gesundheit. Nach ihrem Studium arbeitete Frau Zobel-Gajek unter anderem bei der Verbraucherzentrale NRW e.V. und ist nun seit über 20 Jahren freiberuflich als Ernährungsberaterin tätig. Die Bedeutung der Folsäure und ausreichenden Folatversorgung für den menschlichen Körper ist ihr aus wissenschaftlicher Perspektive und den zahlreichen Jahren in der professionellen Ernährungsberatung vertraut. Als Spina bifida-Patientin und Mutter von zwei Töchtern ist ihr das Thema der „Folsäureprophylaxe“ auch persönlich wichtig.

Gemeinsames Ziel von Frau Zobel-Gajek und dem Arbeitskreis Folsäure & Gesundheit ist es, durch Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit der Bevölkerung – und insbesondere jungen Menschen mit Kinderwunsch – die Bedeutung der Folsäureprophylaxe näher zu bringen und die Akzeptanz für rechtzeitige und effektive Vorsorgemaßnahmen zu stärken.

Nur die Hälfte der Schwangeren nimmt Folsäure und Jod gemäß den Empfehlungen

Frau mit Neugeborenem

Studie zeigt klaren Informationsbedarf bei Frauen im gebärfähigen Alter und während der Schwangerschaft auf

Frankfurt, 13.10.2020 – Viele werdende Mütter zeigen noch Wissenslücken hinsichtlich ihres Folsäure- und Jodbedarfs auf. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland (SuSe II)*. Demnach greifen Frauen häufig zu spät oder gar nicht zu den empfohlenen Nahrungsergänzungsmitteln. Zwar nahmen in der Studie 81,7 Prozent der 966 befragten Frauen in der Schwangerschaft ein Folsäurepräparat ein, allerdings weniger als die Hälfte (45,4 Prozent) tat dies, wie empfohlen, bereits vor Beginn der Schwangerschaft. Neben Folsäure sollten Schwangere aufgrund des erhöhten Bedarfs auch frühzeitig Jod supplementieren, was lediglich die Hälfte der Studienteilnehmerinnen umsetzte.[1],[2] „Der Bedarf an den meisten Vitaminen und Mineralstoffen nimmt erst ab dem vierten Schwangerschaftsmonat zu und lässt sich durch eine ausgewogene Lebensmittelauswahl gewährleisten. Aber Folsäure und Jod bilden eine Ausnahme“, sagt der Gynäkologe Dr. Klaus Doubek. „Ihr Bedarf ist quasi ab der Empfängnis erhöht und sollte neben der Ernährung über die zusätzliche Einnahme von entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln gedeckt werden“, so das Beiratsmitglied der beiden Arbeitskreise Folsäure & Gesundheit** sowie Jodmangel e.V.*** weiter. Eine frühzeitige Aufklärung und Beratung von Frauen im gebärfähigen Alter, mit Kinderwunsch und mit Beginn der Schwangerschaft zur bedarfsgerechten Vitamin- und Mineralstoffversorgung ist somit unerlässlich – idealerweise erfolgen derartige Gespräche bereits im Rahmen der regelmäßigen Vorsorge.

Folsäure – schon ab Kinderwunsch!

„Folsäure und die natürlichen Folate gehören zu den wasserlöslichen B-Vitaminen und spielen unter anderem eine wichtige Rolle bei Zellteilungs- und Wachstumsprozessen. Eine Unterversorgung in den ersten Schwangerschaftswochen kann zu erheblichen Komplikationen wie einem Neuralrohrdefekt, also dem sogenannten offenen Rücken, oder auch Früh- und Fehlgeburten führen“, erklärt Doubek. „Eine gute Folsäureversorgung könnte viele Neuralrohrdefekte verhindern. Doch 95 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter in Deutschland weisen einen zu niedrigen Versorgungsstatus auf, wenn man die von der Weltgesundheitsorganisation, WHO, vor und in Schwangerschaften empfohlene, präventiv wirksame Folatkonzentration in den roten Blutkörperchen von 400 Mikrogramm pro Liter zugrunde legt.“ Aus diesem Grund sollten alle Frauen, die schwanger werden wollen, neben einer folatreichen Ernährung mit beispielsweise grünem Blattgemüse, Vollkornprodukten, Eiern, Milchprodukten und auch mit Folsäure angereichertem Jodsalz zusätzlich 400 Mikrogramm Folsäure einnehmen – und das mindestens vier Wochen vor der Schwangerschaft und während der ersten drei Schwangerschaftsmonate. Wenn mit der Supplementation erst kurz vor oder bei Schwangerschaftsbeginn begonnen wird, raten Experten zur Einnahme von 800 Mikrogramm am Tag.[3] Unabhängig davon empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) über die gesamte Schwangerschaft eine Folatzufuhr von 550 Mikrogramm am Tag.[4]

Jod – entscheidend für die körperliche und geistige Entwicklung

Das Spurenelement ist ein zentraler Bestandteil der Schilddrüsenhormone und essentiell für die körperliche und geistige Entwicklung des ungeborenen Kindes. „Bereits ein leichter Jodmangel kann zu einer verzögerten Entwicklung des Gehirns führen und den Intelligenzquotienten beeinträchtigen. Darüber hinaus sind Wachstumsverzögerungen, Hördefekte oder psycho- und feinmotorische Störungen mögliche Folgen. Aber gerade Frauen im gebärfähigen Alter erreichen meist weder die Zufuhrempfehlung von 200 Mikrogramm Jod am Tag für Erwachsene, noch die von 230 Mikrogramm Jod am Tag für Schwangere“, warnt Doubek. Dies zeigen bereits die Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland, kurz DEGS, des Robert Koch-Instituts. Danach liegt die geschätzte durchschnittliche Jodzufuhr bei Frauen unter 30 Jahren mit 98 Mikrogramm am Tag deutlich unterhalb der Empfehlung. Auch die Frauen im Alter von 30 bis 39 Jahren kommen in der Studie lediglich auf 114 Mikrogramm Jod am Tag und die im Alter von 40 bis 49 Jahren auf 129 Mikrogramm Jod am Tag.[5] „Insbesondere jüngere Frauen sollten daher auf eine jodreiche Ernährung mit Seefisch, Meeresfrüchten, Milch- und Milchprodukten, Eiern sowie Jodsalz und damit hergestellten Produkten achten“, empfiehlt Doubek. „Damit eine ausreichende Jodversorgung während der Schwangerschaft gewährleistet ist, sollte zusätzlich ein Nahrungsergänzungsmittel mit 150 Mikrogramm Jod am Tag eingenommen werden. Dies gilt umso mehr, je größer der Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln in der Ernährung ist.“ Die Empfehlung gilt für alle werdenden und stillenden Mütter, um Schilddrüsenfunktionseinbußen beim Fetus beziehungsweise Säugling zu vermeiden und eine optimale Entwicklung zu fördern.[6]

Weitere Informationen zu den Themen Folsäure und Jod finden Sie unter https://www.ak-folsaeure.de/ und https://jodmangel.de/

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*Die SuSe II-Studie ist von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als Vorabveröffentlichung zum 14. DGE-Ernährungsbericht erschienen, welchen die Fachgesellschaft alle vier Jahre im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erstellt.

**Der Arbeitskreis Folsäure & Gesundheit wurde 2002 gegründet. Darin zusammengeschlossen sind Fachgesellschaften, Verbände und Folsäure-Experten von Universitäten. Ziel ist es, das präventive Potenzial von Folsäure stärker bekannt zu machen und eine bessere Folsäureversorgung in Deutschland zu erreichen.

***Der Arbeitskreis Jodmangel e.V. (AKJ) setzt sich seit 1984 mit seinem interdisziplinären, wissenschaftlichen Beirat für die Bekämpfung des Jodmangels und eine bessere Jodversorgung in Deutschland sowie eine intensive Aufklärungsarbeit und ein stärkeres Bewusstsein für die Schilddrüsengesundheit ein


Quellen:

[1]Kersting M., Hochkamp N., Burak C. et al. (2020) Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland – SuSe II. IN: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.): 14. DGE-Ernährungsbericht. Vorveröffentlichung Kapitel 3, Bonn V1 – V34

[2]DGE-Pressemitteilung: „Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in der Schwangerschaft – Still-Studie SuSE II zeigt Informationsbedarf auf, Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 22.09.2020

[3]Koletzko B, Cremer M, Flothkötter M et al. (2018) Ernährung und Lebensstil vor und während der Schwangerschaft – Handlungsempfehlungen des bundesweiten Netzwerks Gesund ins Leben. Geburtsh Frauenheilk, Georg Thieme Verlag

[4]Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.): Jod. In: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn, 2.Auflage, 4. Aktualisierte Ausgabe (2018)

[5]Johner S.A. et al. (2016) Examination of iodine status in the German population: an example for methodological pitfalls of the current approach of iodine status assessment. Eur J Nutr, 55(3):1275-82. doi: 10.1007/s00394-015-0941-y

[6]Alexander E.K., Pearce E.N., Brent G.A. et al. (2017) 2017 Guidelines of the American Thyroid Association for the Diagnosis and Management of Thyroid Disease During Pregnancy and the Postpartum. Thyorid, Vol.27(3):315-389

Herausgeber:

Arbeitskreis Jodmangel e.V.
Vorsitzender: Prof. Dr. Roland Gärtner
Amtsgericht Frankfurt, VR 15167

Arbeitskreis Folsäure & Gesundheit
Sprecher Dr. Burkhard Lawrenz

Pressekontakt:

Arbeitskreis Jodmangel e.V.

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Leimenrode 29
D-60322 Frankfurt/Main
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ak@jodmangel.de
www.jodmangel.de

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