Die Grünkohlsaison hat begonnen. Das Trendgemüse ist nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch äußerst gesund. Was viele nicht wissen: Grünkohl zählt zu den Top-Folat-Lieferanten.
Die Grünkohlsaison hat begonnen: Traditionell wird sie mit dem ersten Frost eingeläutet, doch kann das Trendgemüse, das in den USA einen anhaltenden Verzehrboom erlebt, auch schon vorher geerntet werden. Seine Vorteile: Es ist nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch äußerst gesund, da es einen hohen Gehalt an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen aufweist. Was viele nicht wissen: „Grünkohl zählt zu den Top-Folat-Lieferanten“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Stein, stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises Folsäure und Gesundheit (www.ak-folsaeure.de). „Das B-Vitamin benötigt der Körper für Wachstumsprozesse, die Zellteilung und Blutbildung. Embryos im Mutterleib schützt es vor schweren Fehlbildungen.“ Es sei deshalb wichtig, die Versorgung mit Folsäure/Folat* über gesunde Ernährung, angereicherte Grundnahrungsmittel (zum Beispiel entsprechend angebotene Speisesalze) und gegebenenfalls mit Supplementen zu optimieren.
Ein „Superfood“ auf dem Vormarsch
Zu einer gesundheitsbewussten Ernährungsweise passt Grünkohl ideal. Das ist auch in den USA bekannt, wo er derzeit eine wahre Renaissance erlebt. „Kale“, wie Grünkohl dort genannt wird, ist mittlerweile zum so genannten „Superfood“ aufgestiegen. Der Grünkohlgenuss vereint ein würzig-herbes mit einem süßlichen Geschmackserlebnis. Denn die Kälte bzw. der Frost bei der Ernte sorgen dafür, dass der Zuckerabbau in den Blättern gehemmt wird. So ist Grünkohl der Renner auf den Speisekarten und Gemüsemärkten von New York bis Hollywood. Dabei wird er dort weniger deftig mit Mettwurst oder Schweinebacke wie hierzulande genossen, sondern vor allem in seiner leichten, kalorienarmen Version: in Form verschiedener Grünkohl-Salatvariationen oder als Grünkohl-Smoothie. So empfiehlt die Hollywood-Schauspielerin Gwyneth Paltrow das Blattgemüse bereits zum Frühstück als Saft im Mix mit Zitrone, Apfel, Zimt und Minze. Der neueste Diät-Trend: Grünkohlchips als Alternative zu fetthaltigen Kartoffelchips. Dazu werden die Blätter zum Beispiel mit einer Marinade aus Paprika, Walnüssen, Ahornsirup, Nährhefe, Zitronensaft, Salz und Cayennepfeffer gewürzt und anschließend knusprig gebacken.1,2 Nach dieser Zubereitung ist der Folatgehalt allerdings stark reduziert.
Grünkohl: Folat-Star unter den Gemüsesorten
Als Tagesbedarf an Folat nennt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 300 Mikrogramm täglich. Schwangere und Stillende benötigen deutlich mehr, nämlich 550 bzw. 450 Mikrogramm.3 „Die Hälfte aller Deutschen nimmt jedoch weniger als 200 Mikrogramm zu sich“, sagt der Ernährungsexperte Stein. Grünkohl sei unter den Gemüsesorten und Hülsenfrüchten neben Kichererbsen, Linsen und Spinat besonders folatreich und könne helfen, die Versorgung mit dem für den Körper so wichtigen Vitamin zu verbessern. Neben reichlich Calcium, Vitamin C und Eisen enthalte das Wintergemüse 187 Mikrogramm Folat pro 100 Gramm (in ungekochtem Zustand).
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* Folat und Folsäure: Die verschiedenen folatwirksamen Verbindungen in Lebensmitteln bezeichnen Experten mit dem Sammelbegriff Folat(e). Folsäure ist die Bezeichnung für die Vitaminform, die bei der Anreicherung von Lebensmitteln zugesetzt wird oder in Supplementen enthalten ist.
Quellen:
1) | Industrieverband Agrar: Wintergemüse will Kultstatus – der Grünkohl, Link (abgerufen am 18.09.2014) |
2) | DiePresse.com: Kale: Der coole Kohl aus Amerika, Link (abgerufen am 18.09.2014) |
3) | Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Kapitel Folat. Deutsche Gesellschaft für Ernährung. 1. Auflage, 5. korrigierter Nachdruck, 2013, Link |
06. November 2014
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